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10 britische Dialekte, die du kennen solltest

10 britische Dialekte, die du kennen solltest

Du glaubst vielleicht, wenn du in Großbritannien Englisch lernst kommst du mit einem perfekten britischen Akzent zurück und hörst dich an, als hättest du bei der Queen persönlich Unterricht genommen.

Tatsächlich gibt es aber fast 40 verschiedene Dialekte im Vereinigten Königreich, die sich alle völlig unterschiedlich anhören und in vielen Fällen auch Wörter unterschiedlich buchstabieren und eine andere Wortstruktur haben. Es gibt quasi für so ziemlich jede Grafschaft einen eigenen Akzent.

Hier sind 10 britische Dialekte, die du kennen musst:

1. Schottisch

Fangen wie im Norden an, und zwar mit dem Akzent, der überall für glasklare Lochs (Seen), verschneite Berge, Schottenkaros und Shortbread steht. Der schottische Akzent, wie wir ihn heute kennen, hat sich erst im 18. Jahrhundert entwickelt, aber es gab auch ältere Formen.

Dieser Dialekt wurde einerseits von der gälischen Sprache beeinflusst, die in einigen Teilen Schottlands gesprochen wurde und immer noch wird, andererseits von den nordischen Sprachen der Wikinger, die in das Land eingefallen sind.

Ein Schotte würde Scotland als ‘SKORT-lond’ aussprechen, während es im Standard-Englischen ‘SKOTT-lund’ heißt. Um diesen Akzent live zu erleben, lohnt sich ein Ausflug in Städte wie Edinburgh oder Glasgow.

2. Geordie

Menschen aus Newcastle sprechen einen Dialekt, den man Geordie nennt. Dabei handelt es sich um einen der stärksten und markantesten Akzente Englands.

Geordie ändert alle Regeln der englischen Standardsprache, den nichts wird hier so ausgesprochen, wie man es erwarten würde: Das Wort Knopf bzw. button hört man hier als BOT-tdan anstelle von BUH-tun, mit einem ‘ooh’-Laut beim Buchstaben U und einem gerollten T. Taj, am besten einfach mal auf YouTube reinhören, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

3. Scouse

Leute aus Liverpool nennt man Scousers oder Liverpudlians, und ihr Dialekt (der genau wie Geordie sehr ausgeprägt und unverkennbar ausfällt) wird Scouse genannt. Ein Liverpooler würde anstelle von what’s that? woss dtha? sagen.

Die Buchstaben A und Y werden hier in jedem Wort besonders betont. Außerdem rollt man das R, was es bisweilen schwer macht, zu unterscheiden, ob jemand L oder R gesagt hat.

An diesen Orten kannst du Scouse lernen: In Liverpool und im benachbarten Manchester.

4. Yorkshire

Yorkshire ist eine der flächenmäßig größten Grafschaften in England und besitzt einen markanten Akzent, dessen auffälligster Unterschied bei der Aussprache beim Buchstaben U besteht, der als ooo statt als uh gesprochen wird. Dann wird aus cut eher coht und aus blood wird blohd.

Der hiesige Dialekt wird von anderen Menschen im Vereinigten Königreich mit am nettesten und vertrauenswürdigsten eingestuft, was ich persönlich merkwürdig finde, da ich noch nie einem vertrauenswürdigen Menschen aus Yorkshire begegnet bin (Das war Blödsinn, in Wirklichkeit sind das sogar sehr nette Menschen).

Den Yorkshire-Dialekt kannst du in Städten wie York, Leeds und Sheffield hören.

5. Walisisch

Wales ist ganz offiziell ein anderes Land und besitzt dementsprechend eine eigene Kultur und Sprache, die von etwa einer halben Million Menschen gesprochen wird. Es gibt wunderbar lange und komplizierte Wörter wie etwa Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch. Das ist der Name eines walisischen Dorfes (und der zweitlängste Ortsname der Welt).

Wenn Waliser Englisch sprechen, erkennt man sie sofort an ihrem Akzent: Sie sprechen Wörter wie ‘Wales’ als WEE-alss aus, während es bei Engländern WAY-ells heißt.

Den walisischen Dialekt gewöhnst du dir an, wenn du dich in Cardiff oder Städten ganz in der Nähe aufhältst, zum Beispiel in Bristol.

6. Brummie

Das ist zwar der wahrscheinlich niedlichste Name auf unserer Liste, aber der entsprechende Akzent ist einer, über den sich die meisten Leute im Vereinigten Königreich lustig machen – was ganz schön gemein ist, denn offenbar haben sich die Menschen aus Essex noch nie selbst reden hören.

Der Name stammt jedenfalls vom Ortsnamen Brummagem oder Bromwichham, beides historische Namen für die Großstadt Birmingham, wo dieser Dialekt gesprochen wird.

Menschen mit einem Brummie-Akzent sprechen das Wort ‘hello’ als heh-LOUW aus, anstelle des sonst üblichen HEH-low, wobei es unterschiedliche Varianten des Akzents in den verschiedenen Teilen der Stadt gibt (es handelt sich immerhin um die drittgrößte Stadt Englands).

7. West Country

Die sogenannte West Country schließt die Grafschaften Gloucestershire, Dorset, Somerset, Devon und Cornwall ein, und hier ist der Dialekt der alten britischen Sprache des Angelsächsischen am nächsten, die auf den Germanischen Sprachen basiert. Echte West Country-Sprecher sagen I be anstelle von I am, und Thou bist anstelle von You are, was sehr nah am deutschen Ich bin und Du bist liegt. Seltsam, oder?

Ansonsten ist dieser Akzent rhotisch (das bedeutet, der Buchstabe R ist weich und wird gerollt), weswegen er tatsächlich ein bisschen wie amerikanisches Englisch klingt, auch wenn die Bewohner dieser Gegend das nicht zugeben würden.

Wenn du den Akzent einmal live hören möchtest, solltest du eine der Städte in der West Country wie Bristol oder Bournemouth besuchen.

8. R.P.

Der Akzent der sogenannten Home Counties (die Grafschaften Berkshire, Buckinghamshire, Hertfordshire, Kent, Surrey und Sussex) kommt dem am nächsten, was man gemeinhin das Queen’s English, oder auch Received Pronunciation (R.P.) oder Standardenglisch nennt.

Es handelt sich im Grunde um einen ‘flachen’ Akzent mit betonten Vokalen wie A (gesprochen: ah wie in car) und O (gesprochen ohw wie in snow), aber einer häufig unterschiedlichen Aussprache bei ähnlichen Wörtern, was für Anfänger beim Englischlernen zunächst ganz schön schwierig und verwirrend sein kann: Wörter wie cough und dough buchstabiert man zwar ganz ähnlich, spricht sie aber unterschiedlich aus.

R.P. findest in Städten wie Cambridge, Eastbourne, Brighton und Oxford, die Stadt der träumenden Türme.

9. Essex

Der Dialekt dieser Grafschaft ist besonders markant, weswegen du auf Anhieb hörst, ob jemand aus Essex stammt. Hier spricht man Wörter wie no als NA-hw aus und lassen den th-Laut bei Wörtern wie think weg und sagen stattdessen fink.

Es hat sich außerdem eingebürgert, Wörter wie to und the in Wendungen wie “Let’s go (to the) shops” wegzulassen. In letzter Zeit ist dieser Akzent bekannter geworden, weil es zum großen Verdruss aller anderen Engländer mehrere Reality-TV-Sendungen gibt, in denen es um Menschen aus Essex geht.

Von London aus kannst du einen Tagesausflug nach Essex machen und den Akzent erforschen.

10. Cockney

Der wahrscheinlich berühmteste britische Akzent neben R.P. ist Cockney, das sich aus dem Dialekt der ärmeren Arbeiterklasse im East End von London entwickelt hat und auch heute noch als Zeichen ‘wahrer’ Ost-Londoner Herkunft gilt.

Wie der Essex-Akzent benutzt auch Cockney statt dem th ein f, lässt das h am Anfang von Wörtern wie head wegfallen und zieht Vokale wie A und E in die Länge.

Aber dieser Akzent ist wahrscheinlich besonders für eine ganz bizarre Sache bekannt, nämlich den Cockney Rhyming Slang, bei dem der Sprecher ein Wort durch ein anderes Wort ersetzt, das eine Abkürzung eines Ausdrucks ist, der sich zwar mit dem ursprünglichen Wort reimt, aber ansonsten gar nichts damit zu tun hat: zum Beispiel dog (kurz für ‘dog and bone’) statt telephone. Ich habe doch gesagt, dass es bizarr ist Englisch wie ein echter Brite zu sprechen.

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