9 Monate Sprachkurs in sunny California

„Guys, this is going to be the best time of your lives!“, so wurden ich und ca. 300 andere Jungs und Mädels aus allen möglichen Ecken der Welt am 8. September von der Direktorin der EF Sprachschule in Santa Barbara, Kalifornien begrüßt. Gerade erst am Abend zuvor in der Gastfamilie angekommen, umgeben vom Menschen, die ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen habe und trotz Jetlag um 8:00 Uhr morgens in einer fremden Schule sitzend, dachte ich dass dieses Statement vielleicht etwas hoch gegriffen war.

Doch schon nach wenigen Stunden, endlich vollkommen wach und mir bewusst, dass die Palmen vor dem Fenster echt sind, waren alle Zweifel aus dem Weg geräumt und nach insgesamt neun Monaten in sunny California kann ich von ganzem Herzen behaupten, dass uns an unserem ersten Tag nicht zu viel versprochen wurde.

Santa Barbara ist eine der schönsten Städte der USA und nicht umsonst Wahlheimat zahlreicher Stars und Sternchens (wir reden über Queen Oprah höchstpersönlich). Neben dem Unterricht, welchen ich professionelles Faultier, wirklich gerne besucht habe, blieb noch genug Zeit für Lunch/Brunch mit Freunden, einen Tag am Strand mit Surfen, Paddle Boarding, Kayak fahren, Barbecue und mit ein bisschen Glück konnte man den ein oder anderen Delfin sehen. Hört sich paradiesisch an – war es auch!

Falls uns der Strand zu langweilig wurde, hatte Santa Barbara natürlich noch mehr zu bieten. Unzählige Wanderwege mit atemberaubenden Aussichten, Kinos in allen verschiedenen Größen, Parks, Santa Barbara Bowl mit legendären Open-Air Konzerten, Skydiving, Paintballing und vieles mehr.

Und wem das immer noch nicht gereicht hat, konnte durch die Nähe zu Los Angeles bequem mit dem Zug in die Stadt der Engel fahren, Beverly Hills und Hollywood bewundern, Live Tapings von Sitcoms ansehen oder sich vor Scientologen am Walk of Fame verstecken.

In den insgesamt vier Wochen Unterrichtsfrei haben meine Freunde, ich und ein schicker Leihwagen Santa Barbara für kurze Zeit den Rücken zugekehrt und haben den Highway 1, Big Sur, San Francisco, den Grand Canyon, Las Vegas, Santa Monica und den legendären Venice Beach auf eigene Faust erkundet.

Nicht schwer zu erkennen, dass es Freizeitangebote galore gab, aber auch schulisch gab es, wenn man wollte, jede Menge zu tun. Während meines Aufenthalts habe ich mich auf mein Cambridge Examen vorbereitet und dieses bestanden. Den Beweis, dass ich der englischen Sprache gewachsen bin, habe ich jetzt offiziell in der Tasche. Die Betreuung vor Ort, während der Vorbereitungszeit und an den Prüfungstagen selbst sowie die Tatsache, dass man seine Aufregung vor der Prüfung mit seinen Freunden teilen konnte, hat mir persönlich enorm geholfen. Cambridge English Proficiency: been there, done that!

Neben dem Cambridge Kurs habe ich ein Praktikum bei SEE International absolviert, eine Firma die Menschen in Entwicklungsländern medizinisch versorgt, was mir als Ambassador für das Volunteership Programm die Chance gegeben hat, eine Rede vor der Handelskammer von SB zu halten. Außerdem habe ich bei dem Santa Barbara Film Festival ausgeholfen, wo ich jede Menge interessante Leute getroffen habe und ganz nebenbei ein paar Worte mit Jennifer Aniston und Steve Carell gewechselt habe. Es kann sein, dass ich dabei nicht mehr ganz professionell gewirkt habe… wäre eine Möglichkeit.

Da der „kurze Bericht“ jetzt schon aussieht wie das Vorwort zu Herr der Ringe, kann ich als Fazit sagen, dass meine Zeit in Kalifornien mit Abstand die beste Zeit meines Lebens war und Tschüss zu sagen ist mir noch nie so schwer gefallen. Ich habe Freunde aus der ganzen Welt gefunden von Betreuern, Lehrern, meiner Gastfamilie und mit meinen Mitschülern Freunde fürs Leben. Bis heute ist noch keine Tag vergangen, an dem ich nicht mit ein bisschen Wehmut an Santa Barbara zurückgedacht habe, kurz gesagt: mein Fernweh war noch nie größer!

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