Selbstständig machen im Ausland – darauf solltest du achten
Schon immer gerne mit Koffer und Rucksack unterwegs gewesen? Packt dich mal wieder das Reisefieber, kommst du ganz sicher auch mit vielen neuen Ideen in Berührung. Warum den Input nicht einfach für eine Geschäftsidee nutzen?
Jedes Jahr verlässt mehr als eine Million Menschen Deutschland. Ein Teil geht ins Ausland, um sich einen neuen Job zu suchen. Dich zieht es dagegen als Gründer in die Ferne? Mit einer gewissen Affinität zum Reisen passt der Begriff des digitalen Nomaden ganz gut zu dir? Als Reiseblogger oder virtueller Reiseführer machst du dich einfach selbständig.
Willst du mehr sein und ein richtiges Start-Up im Ausland hochziehen, potenzieren sich die Herausforderungen schnell. Willst du wegen einer gescheiterten Gründung nicht zu den mehr als 1,5 Millionen Menschen gehören, die laut Statistischem Bundesamt 2018 nach Deutschland gezogen sind, gilt es, das Start-Up akribisch vorzubereiten.
Formalitäten: So geht’s ganz einfach
Auswandern ist für dich ein Thema. Endlich mal ein Tapetenwechsel und dort arbeiten, wo der Rest der Republik Urlaub macht – was im ersten Moment sehr spannend klingt, kann stressig werden. Innerhalb der EU hast du es inzwischen relativ einfach, da der Freizügigkeitsgedanke den Aufbau eines Start-Ups im Ausland durchaus erleichtert.
Gerade in den USA, Australien und in Südamerika hat aber niemand auf dich als Gründer gewartet. Wer denkt, als Jungunternehmer aus Deutschland auf Händen getragen zu werden, muss dringend an der eigenen Attitüde arbeiten. Für dich gelten am Ende die gleichen Gesetze, Regeln und Vorschriften wie für alle anderen Gründer im Ausland.
Visa und Co. – rechtliche Rahmenbedingungen beachten
Was also beachten? Informiere dich vor den ersten praktischen Gründungsvorbereitungen, welche rechtlichen Rahmenbedingungen zu erfüllen sind. Ein Beispiel sind die USA. Verbreitet ist die Ansicht, dass eine Unternehmensgründung hier sehr einfach ablaufen kann.
Für einige Aspekte mag dies sogar zutreffen. Hinsichtlich der Tatsache, dass für den Aufenthalt in den USA als Gründer ein spezielles Visum erforderlich ist – für welches recht strenge Regeln gelten – ist das Gründen in den Vereinigten Staaten allerdings ein harter Brocken.
Willst du tatsächlich im Ausland das eigene Business aufziehen, braucht es nicht nur die clevere Geschäftsidee. Jeder Existenzgründer informiert sich zu Hause über Formalitäten und Papiere, welche für die Gründung gebraucht werden. Oft geht es dabei um:
den Businessplan
die angestrebte Investitionssumme
Formalitäten fürs Visum usw.
Viele Länder wollen, dass Gründer nicht nur sich selbst ernähren können. Zu den Zielen der Regierung gehört die Schaffung von Jobs – was den finanziellen Aufwand durchaus zur Nagelprobe werden lassen kann.
Einfach online recherchieren – die Gründung vorbereiten
Gründer können sich zu den Regeln für Einzelunternehmen oder die GmbH inzwischen online informieren. Gleiches gilt inzwischen auch für den Aufbau eines Unternehmens im Ausland. Bevor die Koffer gepackt werden, ist die Online-Recherche unbedingt anzuraten. Viele Fallstricke und Hürden lassen sich so nicht in Deutschland ausloten – und vielleicht schon aus dem Weg räumen.
Nichts wäre schlimmer, als in den USA oder Neuseeland zu sitzen und Wochen verstreichen zu lassen – einfach, weil völlig unvorbereitet die Koffer gepackt wurden. Auf diese Weise findest du nicht nur heraus, welche Regeln für die Gründung zu beachten sind oder welche Unternehmensform besonders gut passt.
Es lassen sich online Formulare ausfüllen – was die Gründungsphase deutlich verkürzen kann. Achtung: Es kann Jobs geben, die du im Ausland nicht ohne eine behördliche Erlaubnis ausüben darfst. Designer oder IT-Berater werden wahrscheinlich kaum Probleme haben. Als Anwalt im Ausland arbeiten dürfte allerdings deutlich schwieriger werden.
Nun brauchst Du ein Konto
Zu den Gründungsvorbereitungen gehört auch, sich um den Zahlungsverkehr Gedanken zu machen. In Deutschland gibt es – bis auf wenige Ausnahmen – keine Pflicht zur Eröffnung eines separaten Geschäftskontos. Im Ausland kann die Situation anders aussehen. Was ein Geschäftskonto mitbringen muss, kannst du an den Kontomodellen von Penta abschätzen.
Der Zugang ist einfach online möglich, es gibt die Möglichkeit zur Nutzung von Zahlungskarten und die Anbindung einer Buchhaltungssoftware. Speziell solche Features erweisen sich beim Aufbau des Geschäfts als sehr hilfreich.
Hintergrund: Über eine solche Schnittstelle lassen sich Daten aus dem Banking sehr schnell übernehmen, was die Buchhaltung erheblich vereinfacht. Zusätzlich können alle Zahlungen gleich auch noch mit Belegen verknüpft werden.
Ob du ein Geschäftskonto noch in Deutschland eröffnen kannst oder erst mit der Gründung vor Ort, hängt von den Geschäftsbedingungen der Banken ab.
Was ist sonst noch zu beachten?
Es passiert immer wieder: Gründer haben im Urlaub eine Idee und schreiten spontan zur Tat. Innerhalb weniger Wochen wird das Business im Ferienparadies aufgezogen. Ein durchaus riskanter Weg. Behalte ein paar grundlegende Aspekte im Hinterkopf.
1. Fremde Sprache und Mentalität
Gründest du im Ausland, wirst du immer mit einer Fremdsprache und fremden Mentalität konfrontiert. In Spanien gründen zu wollen, ohne einen Brocken Spanisch zu sprechen, ist mehr als nur sportlich.
2. Businessplan
Wie in Deutschland ist ein detaillierter und fundierter Businessplan das Aushängeschild für Erfolg. Das Konzept kann Finanzierungspartner überzeugen und hilft dir in der Gründungsphase erheblich weiter.
3. Finanziere mit Puffer
Beim Gründen im Ausland kann immer etwas schief gehen. Nähe die Planung nicht zu sehr auf Kante. Ohne einen Puffer in der Finanzierung drohen andernfalls heftige Schwierigkeiten.
Fazit: Gründen im Ausland nicht aus dem Bauch heraus
Das eine oder andere TV-Format suggeriert, dass Gründen im Ausland ganz einfach ist. Schwebt dir die eigene Bar am Strand vor oder vielleicht ein Food-Truck? Gründen im Ausland bietet Potenzial – in beide Richtungen. Du kannst mit der richtigen Geschäftsidee Erfolg haben oder krachend scheitern.
Letzteres ist dann wahrscheinlich, wenn du die Gründung nicht gut genug vorbereitest. Welche Regeln gelten für deine Branche? Brauchst du vielleicht sogar eine Erlaubnis für das neue Business? Richtig vorbereitet und mit einem kleinen Puffer finanziert steigt die Chance, mit dem Start-Up im Ausland tatsächlich zum erfolgreichen Gründer zu werden.
Gastartikel der Redaktion der Penta Fintech GmbH