Sparen für die nächste Reise – so klappt es
Mit Fernweh zuhause festzusitzen kann einem die Stimmung vermiesen – doch mit der Planung deines nächsten Auslandsabenteuers kannst du dir prima die Zeit bis zur nächsten Reise vertreiben. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude! Und wie steigt sie besser, als mit einem guten Plan, wie du dir deinen Traum finanzieren kannst?
Denn egal, ob du einen mehrmonatigen Auslandsaufenthalt oder eine eher kleinere Reise planst – wenn du die Welt sehen möchtest, kostet das Geld. Leider hat nicht jeder die Chance, von Fördermöglichkeiten Gebrauch zu machen. Auch du musst dir deine Reise vielleicht auf andere Art und Weise finanzieren. Aber wie bekommt man das Geld für eine Reise eigentlich am besten zusammen?
Die Vorbereitung und Planung der Reise
Verzichten lernen
Fangen wir mit einem einfachen und doch bewährten Tipp an, den du für deine Reiseplanung in jedem Fall berücksichtigen solltest: Wenn du eine Reise planst, solltest du sofort anfangen, für die Reise zu sparen – selbst, wenn du noch mehrere Wochen oder Monate bis zum Abreisetag Zeit hast.
Dabei geht es nicht nur darum, Geld zurückzulegen und nicht gleich auszugeben, sondern insgesamt auf viele Gewohnheiten zu verzichten.
Du musst dir genau überlegen, ob es gewisse Standards für dich gibt, auf die du eigentlich auch verzichten könntest, bis du auf Reisen gehst. Manche dieser Dinge sind so in den Alltag oder ins automatische Handeln übergegangen, dass sie dir vielleicht gar nicht mehr auffallen.
Denke also gut nach: Bestellst du jede Woche Unmengen an Klamotten? Oder kennt der Lieferservice bereits deinen Namen, weil du jeden Abend Essen bestellst, statt selbst zu kochen? Dann wirst du vielleicht Probleme haben, eine ganze Zeit lang auf diese Sachen zu verzichten.
Doch wenn du das Geld, das du für all das und mehr ausgeben würdest, für die große Reise beiseitelegst, hast du während dieser Reise ein größeres Budget und somit weniger Probleme und Sorgen.
Daher solltest du dir gut überlegen, ob es sich nicht auszahlt, sich eine Zeit lang zu disziplinieren. Außerdem kann Verzicht dich auch grundsätzlich glücklicher machen. Wäge daher ab, was du wirklich willst und brauchst und setze danach dann Prioritäten!
Laufende Kosten loswerden
Kümmere dich rechtzeitig vor Reisebeginn um deine laufenden Kosten. Auch diese sind vermutlich so sehr Teil des Alltags geworden, dass du kaum noch an sie denkst. Doch gerade, wenn du mehrere Monate unterwegs sein wirst und diese Kosten während deiner Reise weiterlaufen, machst du es dir selbst schwer. Denn das Ganze kann ganz schön ins Geld gehen.
Hast du einen Handyvertrag, der sich für die Reise nicht lohnt? Dann kündige ihn rechtzeitig oder schaue dich rechtzeitig nach speziell für die Reise günstigen Tarifen Eventuell bekommst du die günstigsten Konditionen aber auch bei Anbietern vor Ort.Erstelle dir daher am besten eine Liste mit Aufgaben, die vor der Reise noch zu erledigen sind. Und denke dabei etwa auch an folgende Dinge:
Bestehen irgendwelche Abonnements, die du während der Reise nicht brauchst? Das müssen nicht nur Zeitungs- oder Magazin-Abos sein, es kann sich auch um Streamingdienste für Musik oder Filme handeln, auf die du während der Reise verzichten willst oder musst.
Bist du in irgendwelchen Vereinen oder etwa Fitnessstudios angemeldet? Auch hier ist in der Zeit der Reise der Beitrag – falls möglich – auszusetzen.
Falls du ein Auto besitzt, kannst du dir vielleicht sogar überlegen, dieses vor der Reise abzumelden. Gerade bei längeren Reisen sparst du dir so die Versicherung und Steuern, wofür sich der Aufwand zur Ab- und Anmeldung durchaus lohnen kann.
Und wie sieht es letztlich mit der Miete aus, falls du schon in einer eigenen WG oder Wohnung wohnst? Macht es Sinn, den Mietvertrag rechtzeitig vor Reiseantritt zu kündigen oder kannst du dein Zimmer vielleicht untervermieten? Auch darum solltest du dich früh genug kümmern.
Richtig buchen
Eine Reise wird in der Regel dann am günstigsten, wenn du sie nicht auf den letzten Drücker planst. Sicherlich, es gibt immer wieder Last Minute Angebote von Fluganbietern oder Reiseveranstaltern. Allerdings musst du dafür sehr spontan sein, was das Reiseziel und die Reisezeit betreffen und du musst vor allem auch Glück haben, dass du wirklich ein passendes Angebot findest.
Deutlich sicherer ist es da doch, wenn du dir früh genug Gedanken machst, welche Art der Reise dir zu welchem Reiseziel wann am besten passen würde. Dann kannst du früh buchen – als Faustregel gilt: Mindestens drei Monate im Voraus – und von den zu diesem Zeitpunkt meist noch günstigeren Preisen profitieren. Diverse Online-Tools können dir zum Beispiel auch dabei helfen, die ideale Buchungszeit für ein bestimmtes Reiseziel herauszufinden.
Weiterhin macht es Sinn, abseits der Hauptsaison für bestimmte Länder zu reisen und dir deine Reiseroute schon recht genau zu überlegen. Spontaneität auf Reisen ist immer gut. Doch wenn du zumindest einige ausgewählte Stationen durchplanst, kannst du dich zu bestimmten Transportmitteln und Unterkünften schon informieren und hier eventuell auch schon Rabatte für frühe Buchungen mitnehmen.
An alles denken, was ins Gepäck muss
Zu guter Letzt kannst du die Kosten für deine Reise natürlich auch noch dadurch senken, dass du einige wichtige Dinge von Zuhause mitnimmst, statt sie dir erst vor Ort für unnötig viel Geld zu kaufen. Versuche dabei trotzdem, das Gewicht deines Gepäcks unter 15 kg zu halten.
Dies ist das Gewicht, mit dem du in den meisten Ländern günstig durch die Gepäckbestimmungen kommst. Alles, was über den 15 kg liegt, könnte zu Nachzahlungen führen, die oft immens hoch sind.
Tipps zum Packen und eine Packliste findest du auf unserem Blog.
Geld für die Reise auftreiben
Alte Sachen verkaufen
Wenn es darum geht, konkret zusätzliches Geld für deine Reise aufzutreiben, solltest du als allererstes einmal anfangen, auszumisten. Du schlägst dann zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen sortierst du endlich mal alte und überflüssige Sachen aus, die du nicht mehr nutzt oder brauchst und schaffst Raum für Neues. Zum anderen kommt mit etwas Glück noch ein ordentlicher Betrag zusammen, der dir eine schöne Reise ermöglicht.
Schau dich auch im Keller und Dachboden (von deiner eigenen Wohnung oder auch deinem Elternhaus) nach alten Sachen von dir um. Und knüpfe dir vor allem auch deinen Kleiderschrank vor. Schaffst du es, ihn nur auf die Stücke zu beschränken, die du auch wirklich regelmäßig und besonders gerne trägst, wird ganz sicher ein mindestens genauso großer Teil zum Verkauf übrig bleiben.
Du kannst die ausgemisteten Sachen auf verschiedenen Wegen zu Geld machen. Folgende Möglichkeiten haben sich oft bewährt:
Floh- und Trödelmärkte finden in jeder größeren Stadt fast monatlich statt. Halte Ausschau nach Aushängen oder suche im Netz am besten regelmäßig nach aktuellen Terminen.
Secondhand Shops zahlen zwar keine riesigen Summen, auf der Suche nach Vintage-Teilen (deiner Großeltern?) ist man hier aber zumindest jederzeit.
Auf eBay und den eBay Kleinanzeigen bekommt man fast alles los. Bedenke aber, dass eBay bei Auktionen oder Sofortverkäufen zehn Prozent des Verkaufspreises einbehält.
Auch auf Websites, wie Markt.de, Quoka.de oder Kleiderkreisel.de kannst du diverse Sachen loswerden. Je mehr Plattformen du nutzt, desto größer ist die Chance auf einen Verkauf.
Vor allem für ausgemistete Bücher, Filme und elektronische Geräte lohnen sich reBuy, Medimops, Momox & Co.
Schließlich gibt es auch (regionale) Facebook-Gruppen, die dir auch als Onlineflohmarkt dienen können. Such dich ein bisschen durch, dann wirst du garantiert ein paar geeignete Gruppen finden.
Ein Reisekonto anlegen
Bestimmt hast du ja bereits ein “normales” Konto bei einer Bank. Für das Sparen auf die Reise kann es sich aber lohnen, sich rechtzeitig ein separates Reisekonto anzulegen. Zum einen kannst auf dieses gesparte Geld einzahlen, das du dann bis zur Reise nicht mehr anrührst.
So gerätst du nicht in Versuchung, zu viel Geld von deinem Alltagskonto abzuheben, das eigentlich für die Reise gedacht war. Zum anderen bekommst du vielleicht noch ein paar Euro Zinsen nach einiger Zeit – auch, wenn diese bei den derzeitigen Konditionen natürlich extrem gering ausfallen. Je eher du dich darum kümmerst, desto mehr kannst du sparen!
Ein weiterer Vorteil aber ist, dass einige Banken kostenfreie Kreditkarten anbieten, die du als Aktivkunde dann vielleicht sogar kostenfrei im Ausland an fast jedem Bankautomaten nutzen kannst. Du solltest dich allerdings vor Ort trotzdem informieren, ob die Automatenbetreiber nicht dennoch Gebühren für die Abhebung kassieren.
Einen Nebenjob annehmen
Wenn du bereits eine feste Anstellung hast, dürfte dieser Punkt vermutlich (auch aus steuerlichen Gründen) nicht relevant für dich sein. Für alle anderen gilt: Sich einige Monate vor der Reise zusammenreißen und sich einen lukrativen Nebenjob zu suchen, zahlt sich durch mehr Freiheiten auf der Reise absolut aus
Selbst wenn du gerade studierst oder noch zur Schule gehst, kannst du nebenher etwas Geld verdienen. Zum Beispiel als Freelancer in deinem individuellen Bereich, in dem du dich gut auskennst. Auch in der Gastronomie beispielsweise werden fast immer irgendwo Aushilfen gesucht. Achte aber stets darauf, dass dein Lernen nicht unter der Arbeit leidet. Schließlich soll die Ausbildung immer noch im Mittelpunkt stehen.
Außerdem solltest du sicherstellen, dass die Konditionen stimmen. Nur weil du noch jung bist, hat keiner das Recht, dich auszubeuten. Jobs, bei denen du unterbezahlt wirst und die dich zu viel Kraft kosten, lohnen sich einfach nicht.
Sich Unterstützung holen
Du kannst dir für deine Reise selbstverständlich auch Unterstützung von anderen einholen. Kennst du befreundete WGs sehr gut, lassen diese vielleicht für ein, zwei oder gar drei Monate einen zusätzlichen Mitbewohner auf der Couch im Wohnzimmer zu.
Oder du hast eine Partnerin/ einen Partner, bei dem du zeitweise unterkommst. So sparst du vielleicht ein paar Monatsmieten, die auch wiederum als zusätzliches Budget für deine Reise dienen können.
Wenn du ein gutes Verhältnis zu deiner Familie oder zu anderen Bekannten hast und weißt, dass diese sich nicht gerade in finanziellen Notlagen befinden, kannst du sie auch direkt fragen, ob die Möglichkeit bestünde, sich ein wenig Geld für deine Reise zu leihen.
Du solltest ihnen natürlich versichern, dass du das Geld nach der Rückkehr so schnell wie möglich wieder zurückzahlst. Kläre gerade deine Familie zumindest rechtzeitig über deine Reisepläne auf.
So erhöhst du die Chancen, dass du zu Geburtstag, Weihnachten & Co. Geldgeschenke für die Reise bekommst und nicht Sachen, mit denen du vorerst vielleicht gar nicht so viel anfangen kannst oder die dir gerade gar nicht so wichtig sind.
Alternativ kannst du dir aber auch von offizieller Stelle beispielsweise im Rahmen eines Onlinekredits unkompliziert Geld für deine Reise “leihen”. Viele junge Menschen nehmen Reisekredite auf, um sich ihren Aufenthalt im Ausland leisten zu können. Wichtig ist nur, dass du verfügbare Optionen genau vergleichst und dich gut informierst, welcher Anbieter und welcher Kredit für dich der richtige sein dürfte.
Geldsparen während des Reisens
Ein Tagesbudget festlegen
Auch während der Reise selbst ist es natürlich wichtig, dass du stets auf dein Budget achtest und so viel sparst, wie es geht. Dann hast du zu bestimmten Momenten vielleicht etwas übrig und damit die Möglichkeit, dir ab und an etwas wirklich Feines zu gönnen.
Du solltest dir deshalb zunächst einmal ein ganz genaues Tagesbudget festlegen, das sich aus dem gesamten für die Reise verfügbaren Budget ergibt. Setz das Tagesbudget so an, dass noch eine Rücklage als Puffer übrigbleibt. Dann kannst du auch noch spontane Käufe oder Pläne angehen.
Spezialisierte Reiseblogs und Reiseführer lesen
Informiere dich außerdem mit diversen Reiseblogs im Internet. Oder kaufe dir einen dicken Reiseführer renommierter Marken, wenn du lieber ein Buch in den Händen hältst.
Die besten Tipps vor allem für günstiges Essen und lokale Angebote finden sich nämlich in Erfahrungsberichten anderer. Und von diesen solltest du Gebrauch machen und profitieren.
Einheimisch essen
Wo wir schon beim Thema Essen sind: Auf Reisen wirst du aller Wahrscheinlichkeit nach mehrmals am Tag essen gehen. Oft hat man ja gar nicht die Möglichkeit, sich selbst etwas zuzubereiten. Daher ist es wichtig, vorab zu recherchieren, wo es das günstigste Essen gibt.
In London kannst du Leckerbissen aus aller Welt auf lokalen Märkten, in Paris finden sich oft ansässige Bistrobetreiber, die für wenig Geld leckeres und vor allem frisches Essen zubereiten. In Amerika findest du genauso gute Straßenküche wie in der in einer Sterne-Straßenküche in Bangkok.
So hast du außerdem den Vorteil, dass du zuschauen kannst, wie hygienisch es beim Kochen zugeht und was alles in deinem Essen landet.
Bereite dich darauf vor, in der Landessprache zu kommunizieren
Wenn du einige Wörter in der Fremdsprache deines Reiselands lernst, kannst du dadurch mitunter auch an manchen Stellen einiges sparen. Außerdem zeigst du Respekt gegenüber den Einheimischen, indem du dich für das Land und seine Kultur und eben auch Sprache interessierst. Darüber hinaus gibt es viele weitere Vorteile, wie eine Fremdsprache dein Leben bereichern kann.
Mit EF English Live kannst du beispielsweise deine Englischkenntnisse online verbessern. Mache jetzt den Test, um herauszufinden, wie gut dein Englisch wirklich ist!
In Landeswährung zahlen
Warum ist es immer am günstigsten, mit Karte in der Landeswährung zu zahlen? Kannst du in den meisten Geschäften mit Karte bezahlen oder akzeptieren lokale Geschäfte nur Barzahlung? All diese Tipps und Tricks kannst du vor der Abreise in Erfahrung bringen. So vermeidest du böse Überraschungen (und hohe Kosten) im Ausland.
Verpflegung und Souvenirs geschickt einkaufen
Achte beim Souvenirkauf darauf, dass du nicht in den erstbesten und großen Laden spazierst, der schon voller Touristen ist. Die angebotenen Waren sehen in deinen kulturfremden Augen vielleicht sehr schön und besonders aus, oft handelt es sich dabei aber um Massenware von schlechter Qualität. Auch hier solltest du dir also zunächst einen Überblick verschaffen, Preise, Materialien und Händler vergleichen und dir selbst einen Eindruck machen.
Und auch bei Supermärkten, in denen du dich mit Verpflegung ausstattest, gilt: Preise und Qualität der Waren vergleichen und dann erst einkaufen. Lieber einen lokalen Händler unterstützen, statt Supermarktketten zu fördern, die oft nicht einmal günstiger sind!
Günstige Angebote kennen und nutzen
Verschaff dir in Gesprächen mit Einheimischen und anderen Reisenden auch einen Überblick über die verschiedenen Angebote in Sachen Fortbewegung, Sightseeing, Ausflüge usw. Gerade in Großstädten gibt es etwa immer wieder kostenlose Stadtrundgänge, bei denen du eine Menge siehst, andere Menschen kennenlernst und dafür keinen Cent zahlen musst. Über eine kleine Spende freuen sich die Guides natürlich trotzdem.
Außerdem gibt es in Großstädten oft einen sogenannten City Pass. Dieser beinhaltet etliche Rabatte für verschiedene Attraktionen und Orte in der Stadt und lohnt sich oft schon nach dem zweiten Museumsbesuch oder bei der ersten Stadtrundfahrt.
Langsam reisen
Der letzte Tipp liegt uns besonders am Herzen: Versuche stets, langsam zu reisen! Das erfordert auch einiges an Planung: Länger an einem Ort zu bleiben ist beispielsweise eine gute Methode, um mit langsamen Reisen die Umwelt zu schonen.