Nach dem Abitur sind viele Schulabgänger ratlos darüber, was ihr nächster Schritt sein soll. Ein Studium beginnen oder lieber doch gleich in die Berufswelt eintauchen? Wenn auch du dir über deine Möglichkeiten nach dem Abi unsicher bist, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Von Praktikum und Berufsausbildung bis hin zu den Dauerbrennern Studium und Auslandsaufenthalt - wir haben die beliebtesten Wege, die Abiturienten einschlagen, für dich zusammengefasst.
Das Studium ist wahrhaftig ein Klassiker und zählt für viele zu den beliebtesten Möglichkeiten nach dem Abitur. Dies liegt vor allem daran, dass ein Bachelor- oder auch Master-Abschluss für viele Arbeitgeber mittlerweile ein Muss ist.
Das Studienjahr in Deutschland hat zwei Semester - das Sommersemester, welches meist im März/April beginnt, und das Wintersemester, welches im Regelfall spät im September oder Oktober startet. Bei den meisten Studiengängen ist der Studienbeginn jedoch nur im Wintersemester möglich.
Es ist daher ratsam, sich rechtzeitig über Möglichkeiten und vor allem auch über die Bewerbungsschlüsse der einzelnen Universitäten zu informieren. Der Bewerbungsschluss für das Wintersemester ist an den meisten Hochschulen auf Mitte Juli angesetzt, für das Sommersemester auf Mitte Januar.
Es gibt jedoch immer mehr Studiengänge, die von diesen eher allgemeinen Bewerbungsfristen abweichen. Dies ist vor allem bei Studienfächern der Fall, die eine Zulassungsbeschränkung haben, und womöglich auch noch das Bestehen eines Eignungstests voraussetzen. In diesen Fällen ist der Bewerbungsschluss meistens schon etwas früher angesetzt.
Du weißt noch gar nicht, was du studieren sollst? Dann geht es dir wie vielen anderen frisch gebackenen Abiturienten. Als Lösung bieten mittlerweile viele Universitäten noch während der Schulzeit ein sogenanntes Probestudium an. Dieses Angebot richtet sich meist an Schüler, die kurz vor dem Abi stehen und sich einen ersten Eindruck über das Leben und Lernen an einer Uni verschaffen wollen.
Das Probestudium erlaubt es Schülern, an verschiedenen Vorlesungen und auch Seminaren teilzunehmen, um so den Uni-Alltag richtig kennenzulernen. Gleichzeitig hat man durch ein Probestudium auch die Möglichkeit, mehrere Fächer intensiv kennenzulernen. Ebenso kann man sich einen ersten Eindruck von den verschiedenen Hochschulen verschaffen.
Wenn du dich erstmal für ein Studium nach dem Abitur entschieden hast, musst du dich natürlich nicht zwingend an einer deutschen Hochschule bewerben. Mittlerweile entscheiden sich auch viele junge Leute dafür, direkt den Sprung ins Ausland zu wagen um, dort zu studieren. Ein Auslandsstudium bringt zahlreiche Vorteile mit sich, da es dir nicht nur erlaubt, deine Fremdsprachkenntnisse gezielt zu verbessern, sondern auch eine fremde Kultur kennenzulernen und wichtige interkulturelle Erfahrungen zu sammeln.
Ein duales Studium oder die Ausbildung an einer Berufsakademie sind weitere beliebte Möglichkeiten, die immer mehr Abiturienten nach ihrer Schulzeit in Betracht ziehen. Diese Formen des Studiums zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Verbindung einer Ausbildung im Betrieb mit einem Studium an einer Fachhochschule bzw. an einer Berufsakademie verbinden.
In einem meist 3-monatigen Rhythmus wechselt man bei dieser Studien- bzw. Ausbildungsform zwischen der praktischen Ausbildung im Unternehmen und dem begleitenden, theoriebezogenen Studium an einer Fachhochschule.
Ein duales Studium und die Ausbildung an einer Berufsakademie sind also um einiges praxisbezogener als ein reguläres Studium an einer Universität. Vor allem im Bereich Gesundheitswesen ist dies eine sehr beliebte Form der Ausbildung und ein guter Karriereeinstieg, da hier die Vermittlung von betriebswirtschaftlichem Wissen und Management Skills mit sehr praxisbezogenen Aspekten des Berufs, wie z. B. der Krankenpflege, verbunden werden.
Für all diejenigen, die sich noch unsicher sind, welche Richtung sie beruflich einschlagen möchten, sind Praktika der ideal Weg, um sich einen Einblick in verschiedene Berufe und Firmen zu verschaffen. Ebenso sammelt man schon einmal Arbeitserfahrung, was bei späteren Bewerbungen oft zum Vorteil gegenüber Mitbewerbern gewertet werden kann.
Praktika nach dem Abi sind also nicht nur eine ideale Orientierungshilfe, sondern auch eine gute Vorbereitung auf die Arbeitswelt, die den Berufseinstieg meist vereinfacht. Ein Auslandspraktikum, wie es zum Beispiel von EF angeboten wird, ermöglicht es Praktikanten gleichzeitig, Auslandserfahrung zu sammeln sowie Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern - zwei wichtige und heutzutage häufig gefragte Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt.
Du hast schon während der Schulzeit festgestellt, dass dir das ständige, sehr theorie-lastige Lernen nicht sonderlich liegt? In diesem Fall ist eine klassische Berufsausbildung nach dem Abitur vermutlich die passende Möglichkeit für dich. Eine Berufsausbildung zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Vermittlung von theoretischem Wissen mit der Aneignung von praktischen Fähigkeiten verbindet. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die von einer betrieblichen Ausbildung, bis hin zu einer schulischen reichen.
Entscheidest auch du dich nach dem Abi für eine Ausbildung, dann sollte vor allem die Berufswahl an erster Stelle stehen - die Art und Dauer der Ausbildung werden nämlich vom gewählten Beruf bzw. von der Branche bestimmt. Bevor du eine Entscheidung trifft, ist es daher ratsam, sich ausreichend über mögliche Berufe zu informieren. Hilfreiche Informationen zu unterschiedlichen Berufsprofilen und Branchen findest du zum Beispiel im BerufeNet der Bundesagentur für Arbeit. Wenn man sich unsicher bei der Berufswahl ist, ist es sicherlich auch hilfreich, ein oder mehrere Berufspraktika zu absolvieren, bevor man eine endgültige Entscheidung trifft.
Folgend findest du eine kurze Auflistung über die unterschiedliche Möglichkeiten für eine Berufsausbildung in Deutschland:
Die betriebliche Ausbildung ist die häufigste Ausbildungsform in Deutschland. Die Ausbildung findet zur einen Hälfte im Betrieb und zur anderen Hälfte in der Berufsschule statt. Möglich ist eine betriebliche Ausbildung in den Bereichen Industrie und Handel, Handwerk, Landwirtschaft, aber auch im öffentlichen Dienst oder bei Ärzten, Apothekern, Rechtsanwälten und Steuerberatern. In Deutschland gibt es derzeit rund 350 anerkannte Ausbildungsberufe. Je nach Beruf oder Branche dauert die betriebliche Ausbildung zwischen 2 und 3,5 Jahren.
Wie der Name schon sagt, findet die Ausbildung hier vorwiegend in der Schule statt, und wird durch berufliche Praktika ergänzt. Es handelt sich dabei vor allem um Berufe im Gesundheitswesen, in den Bereichen Pädagogik und Gestaltung, aber auch um Berufe aus Bereichen wie Wirtschaft, Fremdsprachen oder Technik. Die schulische Ausbildung dauert zwischen 1 und 3,5 Jahren.
Wie bei der betrieblichen Ausbildung, findet die Ausbildung im öffentlichen Dienst ebenfalls zur Hälfte in der Schule und zur anderen Hälfte in der staatlichen Behörde statt. Beliebt sind vor allem die Ausbildung zu Verwaltungsfachangestellten und Sozialversicherungsfachangestellten. Eine Ausbildung im öffentlichen Dienst ermöglicht Auszubildenden eine spätere Beschäftigungsmöglichkeiten als Beamte/r in den verschiedenen Verwaltungsstellen und Behörden von Bund, Ländern und Kommunen.
In Deutschland gibt es die Möglichkeit, bis zu einem Viertel seiner Ausbildung im Ausland zu absolvieren. Gerade größere Unternehmen nutzen diese Gelegenheit und schicken ihre Auszubildenden gerne für einen Teil der Ausbildung ins Ausland, zum Beispiel zu Tochterfirmen oder Geschäftspartnern. Eine Teil-Ausbildung im Ausland dient nicht nur zur Verbesserung von Fremdsprachenkenntnissen, sondern ermöglicht den Auszubildenden auch, internationale Erfahrung zu sammeln.
Sowohl das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) als auch das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) sind Freiwilligendienste in Deutschland, an denen junge Menschen im Alter von 15 - 26 Jahren teilnehmen können.
Der Hauptunterschied zwischen dem FSJ und dem FÖJ sind die gemeinwohlorientierten Einrichtungen, an denen man Freiwilligenarbeit leisten kann. So konzentriert sich das FSJ eher auf soziale Einsatzstellen wie Krankenhäuser, Kindergärten, Sportvereine und politische Organisationen.
Beim FÖJ hingegen engagieren sich junge Menschen in den Bereichen Natur und Umwelt, und helfen oftmals auf Biohöfen in Umweltverbänden, oder bei relevanten Behörden. Wahlweise - und abhängig von der jeweiligen Einrichtung - kannst du dein FSJ/FÖJ auch im Ausland absolvieren.
Grundsätzlich dauert sowohl das FSJ als auch das FÖJ 12 Monate. Du hast jedoch auch die Möglichkeit, dein Freiwilliges Jahr auf sechs Monate zu verkürzen, oder auf bis zu 18 bzw. 24 Monate zu verlängern.
Während deiner Zeit im Freiwilligendienst bekommst du ein monatliches Taschengeld von bis zu 330 Euro. Gleichzeitig erhältst du auch Kindergeld und bist sozialversichert. Kost und Logis sind ebenfalls mit inbegriffen.
Viele Abiturienten sehnen sich nach ihrem Abschluss danach, ins Ausland zu gehen, um dort neue Länder zu erkunden und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Viele sehen die Zeit im Ausland auch als kleine Auszeit vor dem Studien- oder Karrierestart. Eine Verschnaufpause sozusagen, in der man endlich genügend Zeit hat, um sich über seine Zukunftspläne klar zu werden.
Ein Auslandsjahr ist genau das Richtige für dich, wenn du deine gewohnte Umgebung für eine Weile verlassen willst, neue Lebenserfahrungen sammeln und selbstständiger werden möchtest.
Die Möglichkeiten hierfür sind fast unbegrenzt - von Sprachreisen über ein Auslandspraktikum bis hin zur Freiwilligenarbeit im Ausland. Dennoch entscheiden sich viele dazu, die Auszeit zu nutzen, um sich sozial zu engagieren, die eigenen Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern oder einen Vorgeschmack auf das Berufsleben zu bekommen. Zu den beliebtesten Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt zählen die folgenden Optionen: